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S

 

 

Mai 2025

 

 

 

 

 

Erhard Roy Wiehn

 

Nichtsdestotrotz

Mein Weg zu mir und zur Welt

Erinnerungen

1937-2025

 

1. Aufl. 2025. 378 Seiten. 39,90 €,

ISBN 978-3-86628-843-0

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Erhard Roy Wiehn: Nichtsdestotrotz Mein Weg zu mir u. zur Welt

1. Meine Eltern und Verwandten in ihrem Milieu

2. Unsere soziale Lage seinerzeit

3. Die Volksschulen in Kaiserslautern damals

4. Den Zweiten Weltkrieg durchlitten seit 1939

5. Meine Lehrzeit bei der G.M. Pfaff AG in Kaiserslautern 51-55

6. Zwei Jahre Berufstätigkeit bei Pfaff 1955-1957

7. Meine Pfadfinderzeit in Kaiserslautern 1947-1957

8. Mädchen und Frauen in meinem Leben seit etwa 1954

9. Abendgymnasium in Neuss am Rhein 1957-1961

10. Leben in der Schola Sti. Dominici zu Düsseldorf 1957-1961

11. Meine Mentorinnen und Mentoren 1957-1961

12, Zwei Reisen in den Nahen Osten 1958 und 1959

13. Mein Studium an der LMU München 1961-1963

14. Akademisches Glück an der Universität Tübingen 1963-1965

15. Meine Assistentenzeit in Tübingen und Konstanz 1965-1966

16. Ein Jahr der Muße im NIAS in Wassenaar/Holland 1971-1972

17. Fast dreißig Jahre Professor der Universität Konstanz bis 2002

18. Universitäre Auslandsaktivitäten in Israel u. Osteuropa 1967

19. Humanitäre Hilfsaktionen in Osteuropa in den 1990ern.

20. Meine Edition Schoáh & Judaica seit 1984

21. Mein Weg von Rom nach Jerusalem seit 1957

22. Worauf ich vielleicht stolz sein könnte 2025

23. Und was mir bis jetzt nicht gelang 2025

24. Am Ausklang eines atemlosen Lebens

Erhard Roy Wiehn: "Die Ukraine in Not"

Herausgeber neue Veröffentlichungen

 

 

 

Aus dem Vorwort von Erhard Roy Wiehn

 

Nichtsdestotrotz

 

"Memoiren deuten auf Daseinsfreue hin. Nicht genug damit, dass man sein Leben gelebt hat, man vergnügt sich daran, es noch einmal an sich vorüberziehen zu lassen. Erinnern heißt, dem Strom des Vergangenen aufs Neue durch unser Inneres leiten; heißt: dem Dasein, das schon zum Abschied bereit ist, noch einmal über den Rücken zu streichen. Die Memoiren sind das Ergebnis einer delectatio morosa an der großen Sünde des Lebens."

José Ortega y Gasset, Gesammelte Werke. Band II. Stuttgart 1978, S. 369.

 

Nichtsdestotrotz - Dieser Titel soll so sein, wie er klingt, und ich will ihn nicht weiter begründen oder kommentieren: Entweder er wird durch den Untertitel verständlich interpretiert oder nicht. Ich finde diesen Titel zu meinem Lebensweg passend, der mir nichtsdestotrotz ziemlich gelungen erscheint – eben: Nichtsdestotrotz!. Eine Prise Ironie ist daher beabsichtigt und meint, man solle dem folgenden Text nicht zu ernst nehmen, sondern durchaus mit einer Dosis Vergnügen.

    Im Folgenden geht es um die schlichte Frage: Wer bin ich?

Also wie fange ich an? Ganz einfach: Mein Leben lässt mich nicht in Ruhe: Immer wieder frage ich mich, wie es "kam", wie es sich "machte". Doch schon bei dem Wort "machte" stocke ich: Hat mein Leben sich "gemacht"? Wurde es von mir gemacht? Oder hat es sich eher entfaltet, entwickelt? Habe ich mein Leben gemacht, oder waren nicht auch andere hochgradig daran beteiligt mit Rat und Tat? Durch Chancen, die sie mir boten, und die ich wahrnahm oder nicht? War mein Leben nicht ein unentwirrbares Geflecht von Geben und Nehmen – von Interaktionen? Und welche Rolle spielten Zufälle?

    Welchen Einfluss hatten meine Mutter, mein Vater, mein Bruder, meine Familie, die Pfadfinder auf meine frühen Jahre? Dann die Volksschule, die Lehrzeit, das Abendgymnasium in Neuss am Rhein und die Schola in Düsseldorf, die universitären Institutionen und Personen, Ideen, Visionen und nicht zuletzt Institutionen? Welche Rolle spielten meine "Schiffbrüche"?

    Manchmal kommt es mir vor, dass ich wie "von höherer Hand" geführt wurde, dass sich genau zur rechten Zeit Chancen boten, die ich erkannte und wahrnahm. Sehr wichtig waren Intuitionen, die ganz plötzlich aufkamen, neue Wege, an die ich nie zuvor gedacht hatte. Wichtig konnten "Ultimaten" sein: Entscheide dich jetzt! Selten habe ich solche "Zwangs"-Entscheidungen bedauert, aber selten hätte ich umkehren wollen, und wo ich es wollte, war es nicht mehr möglich, und ich musste mit meinen Fehlentscheidungen leben, die sich jedoch manchmal irgendwann als Gewinn erwiesen.

    Grundsätzlich schien meine Lebenslinie immer irgendwie "zu stimmen" und führte mich am Ende ungefähr dorthin, wohin ich wollte, paradoxerweise eigentlich. Oft habe ich empfunden, dass auf meinem Leben ein Segen lag. Auch in schwierigen Situationen niemals "aufgegeben", sondern durch-zuhalten versucht, die Zähne zusammengebissen in der Hoffnung, dass es wieder besser käme, was mir dann irgendwann auch so zu sein schien.

 

Früh hatte ich die Vorstellung, "etwas machen" zu wollen, unbedingt machen zu müssen, etwas Bleibendes schaffen zu sollen, was mir dann gewissermaßen "unter der Hand" auch gelang: Meine Edition Schoáh & Judaica vor allem: Dazu verholfen haben mir meine Intuitionen, "von Buch zu Buch", und ein Verlag, der mich einfach arbeiten ließ und die fortdauernde Bereitschaft, meine neuen Ideen zu übernehmen. Mit Fug und Recht kann ich sagen: Die Edition Schoah & Judaica ist als Idee und Ausführung mein Werk, was die Arbeit des Verlags keineswegs schmälert. Vor einigen Jahren habe ich diese Edition dem Verlag geschenkt; nur schade, dass ich nicht wissen werde, was daraus wird.

Neben der Edition gehören zu meinen absolut gewollten Aktivitäten mein Engagement für die internationalen Beziehungen der Universität Konstanz: die Partnerschaften in Iaşi/Rumänien, die Brücken nach Kiew, Moskau, Prag und vor allem nach Tel Aviv. Von diesen scheinen mir nach Jahrzehnten Iaşi und Tel Aviv auch heute noch am besten "dazustehen", was mich natürlich besonders beglückt, denn darin steckt ein besonderes Stück deutsch-israelischer und deutsch-rumänischer Geschichte, die bleibt. Für Prag wage ich keine Prognose, persönliche Beziehungen sind kaum verblieben, die Partnerschaften mit Kyjiv und Moskau wurden durch den verheerenden russischen Angriffskrieg zerstört und müssen in einem kommenden Frieden durch neue Menschen beider Seiten völlig neu aufgebaut werden. Wann das sein wird, wissen wir nicht. Dass es kommt, davon bin ich fest überzeugt. Der heutige Zustand kann nicht das Ende der Geschichte sein.

 

 

 

 

 

 

„Was aufgeschrieben, veröffentlicht und in einigen Bibliotheken der Welt aufgehoben ist, wird vielleicht nicht so schnell vergessen.“
(
Erhard Roy Wiehn)

 

Zum Inhaltsverzeichnis / to the contents of Shoáh & Judaica / Jewish Studies

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