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Konstanzer Schriften zur Rechtswissenschaft Band 220

Andreas Felder
Die Lehre vom Forum Non Conveniens

Voraussehbarkeit des Ergebnisses ihrer Anwendung und
prozessuale Aspekte für Verfahrensparteien vor den U.S. Federal
Courts und den State Courts in New York bei class actions unter
besonderer Berücksichtigung deutscher alternativer Foren oder
Parteien

1. Auflage 2005, XXXVIII, 280 Seiten; € 49,80. ISBN 3-86628-017-3

Bei vielen größeren Produkthaftungsfällen oder Unfällen in Europa versuchen Anwälte, die Schädiger in den USA zu verklagen. Gründe hierfür sind u.a. das materielle Haftungsrecht, welches bspw. aufgrund der punitive damages zu exorbitanten Schadensersatzbeträgen führen kann. Weitere Anreize bietet ein klägerfreundliches Prozessrecht, welches bspw. Class Actions ermöglicht. Aber auch die Beteiligung einer Jury und die Kalkulierbarkeit des Kostenrisikos aufgrund der Möglichkeit, Erfolgshonorare zu vereinbaren, locken häufig vor US-Gerichte. Diese vermeintlichen Vorteile eines US-amerikanischen Gerichtsstands führen zusammen mit den weit gefassten Zuständigkeitsvorschriften der US-Gerichte dazu, dass bei mehreren in Betracht kommenden Gerichtsständen häufig ein US-amerikanisches "Forum" gewählt wird, also Forum Shopping betrieben wird.

Die Lehre vom Forum Non Conveniens dient unter anderem dazu, in dieser Situation den Gerichten ein Regulativ zur Verfügung zu stellen. Den grundsätzlich zuständigen Gerichten wird die Ermessensentscheidung ermöglicht, ggf. über eine Sache nicht zu entscheiden, wenn ein anderes (alternatives) Forum geeigneter/sachnäher ist. Vorliegende Arbeit untersucht, welche Kriterien in diese Entscheidung einfließen, welches Gewicht ihnen zukommt, inwiefern die konkrete Entscheidung in eine bestimmte Richtung beeinflusst werden kann oder bereits im Vorfeld eines Rechtsstreits Voraussetzungen für eine gewünschte Entscheidung getroffen werden können.

Zu diesem Zweck wird einleitend zunächst ein kurzer Überblick über den Gerichtsaufbau und die Zuständigkeitsregelungen im US-amerikanischen Zivilprozess gegeben. Im Anschluss daran werden die Class Actions dargestellt und ein Überblick über die dogmatischen Grundlagen der Lehre vom Forum Non Conveniens gegeben. Anschließend wird die konkrete Anwendung dieser Lehre durch die Rechtsprechung – exemplarisch die der Federal Courts und der State Courts in New York – untersucht. Durch die Auswertung zahlreicher Entscheidungen und das Aufzeigen dogmatischer Unstimmigkeiten der Lehre vom Forum Non Conveniens werden praktische Anleitungen für die Prognose und Beeinflussung der gerichtlichen Entscheidung entwickelt und Argumentationswege sowie denkbare Vorgehensweisen für die jeweilige Prozesssituation aufgezeigt.

Die Arbeit ist von praktischer Bedeutung insbesondere für deutsche Unternehmen, die in den USA verklagt werden, dort klagen wollen oder bereits im Vorfeld die existierenden Möglichkeiten der Beeinflussung der (eigenen oder gegnerischen) Forumwahl für den Streitfall ausschöpfen wollen.

Stichworte: Forum Non Conveniens, Jurisdiction, Class Action, Forum Shopping, Gulf Oil v. Gilbert, USA, New York

Bitte beachten Sie auch
Band 184: Johannes Carl Spindler,
Anerkennung und Vollstreckung ausländischer Prozessvergleiche unter besonderer Berücksichtigung der U.S.-amerikanischen Class Action Settlements.
ISBN 3-89649-751-0

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