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Konstanzer Schriften zur Rechtswissenschaft Band 223

Heinz-Joachim Ritter

Die Folgen der grob fahrlässigen Herbeiführung des Versicherungsfalls
durch den Versicherungsnehmer in der Kasko-,
Kfz-Haftpflicht- und Insassenunfallversicherung

Rechtsvergleich: Deutschland Schweiz

2005, 304 Seiten; € 32,00. ISBN 3-86628-037-8

 

Die Rechtsfolgen in einem grob fahrlässig herbeigeführten Versicherungsfall sind in Deutschland und der Schweiz sehr unterschiedlich. Während in Deutschland nach der gesetzlichen Regelung in Kasko bis Ende 2007 der Verlust des gesamten Leistungsanspruchs eintrat (ab 2008 gilt eine Quotenregelung) und in Haftpflicht und Insassenunfall das Verhalten folgenlos blieb und bleibt, präsentiert sich in der Schweiz eine vollkommen andere Situation. Dort erfolgt gesetzlich lediglich eine anteilsmäßige Kürzung der Leistung, in der Regel eher im unteren Prozentbereich, dafür aber in allen drei Sparten. Erst über die Allgemeinen Versicherungsbedingungen wird in Deutschland nur für den Fall einer Rauschmittelfahrt in der Haftpflicht ein vom Betrag her begrenzter Regress ermöglicht, in der Insassenunfall besteht dagegen vollkommene Leistungsfreiheit.

 

Diese grundlegenden Unterschiede waren Anlass, die Regelungsmechanismen des deutschen und schweizerischen Versicherungsvertragsrechts darzustellen, auf ihre interessengerechte Ausgewogenheit hin zu prüfen und neue Lösungsansätze zu entwickeln. Aktualität gewinnt die Arbeit dadurch, dass in Deutschland über eine Reform des Versicherungsvertragsrechts diskutiert wurde und hierbei auch die Frage der Leistungsfreiheit im Falle grober Fahrlässigkeit eine Rolle spielte, wobei im Ergebnis heute nur für die Schadensversicherung (z.B. Kasko) eine Quotenregelung eingeführt wurde, nicht dagegen für Haftpflicht und Insassenunfall.

 

Die Arbeit gliedert sich in fünf Teile. Im ersten Teil wird ein einführender Überblick  in die versicherungsrechtlichen Folgen der groben Fahrlässigkeit in Deutschland und der Schweiz gegeben, differenziert nach den drei Sparten. Eine detaillierte Darstellung mit historischen Hintergründen und eine kritische Auseinandersetzung unter den verschiedensten Gesichtspunkten folgt für beide Länder im zweiten Teil, der den Kern der Arbeit ausmacht. Der dritte Teil widmet sich den Rechtsfolgen bei internationalen Sachverhalten, begrenzt auf die Behandlung grenzüberschreitender Fälle Deutschland-Schweiz in verschiedenen Varianten. Die Arbeit schließt mit einem Lösungsvorschlag für die Zukunft und mit einer Zusammenfassung. Eine aufschlussreiche Übersicht schweizerischer Urteile zu Kürzungs- bzw. Regressquoten bei Unfällen im fließenden Verkehr mit Angabe der entsprechenden Beträge in Euro befindet sich im Anhang.

 

Begleitet werden die Ausführungen mit Umfrageergebnissen, die durch eine Fragebogenaktion unter deutschen und schweizerischen Versicherungsunternehmen gewonnen wurden. Darüber hinaus veranschaulicht ein Fallbeispiel mit verschiedenen Varianten plastisch die Ausführungen und die Rechtsfolgen. Die unterschiedlichen Folgen werden dabei jeweils tabellenförmig festgehalten.

 

Schlagworte: Alles-oder-Nichts-Prinzip, Beweisschwierigkeiten, direktes Forderungsrecht, Einredeausschluss, Existenzsicherung, Grobe Fahrlässigkeit, grüne Karte, Leistungskürzung, Prävention, Regress, Treu und Glauben, Versicherungsstatut, Zusatzversicherung.

Rezension in HAVE/REAS 4/2007

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